• Bahnhof Püttlingen
    Zentrum für Kultur, Kunst, Bildung und Tourismus.
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Klimawandel ist eine Bedrohung


Jo Leinen hält schnelles Handeln für notwendig
Um zur Begrenzung der Erderwärmung beizutragen, muss auch Europa bis spätestens 2050 klimaneutral werden.

„Die ökologischen Grenzen unseres Planeten werden eindeutig überstrapaziert", warnte der Europaabgeordnete Jo Leinen in einem Vortrag der Volkshochschule im Bahnhof Püttlingen. Wenn nicht drastisch gegengesteuert werde, könnte sich die Erde bis Ende dieses Jahrhunderts um 4 Grad Celsius erwärmen.

Der Hitzesommer dieses Jahres sei noch sehr präsent. Die Jahre 2015, 2016 und 2017 seien die drei wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen.
Schon heute sei die Erde rund ein Grad wärmer als vor der Industrialisierung. Die Folgen der Erderwärmung seien bereits heute sichtbar: mehr Dürreperioden und zugleich Regenfälle, Überschwemmungen und Stürme, die stärker und häufiger auftreten.

Klimagase treiben die Erderwärmung

„Wir müssen den Ausstoß von Klimagasen verringern und langfristig gegen null fahren, da diese die Erderwärmung wie in einem Treibhaus vorantreiben", forderte Leinen. Der Klimawandel müsse eingedämmt werden, um seine gravierenden Folgen zu verhindern.

In seinem gut besuchten Vortrag verwies Jo Leinen auf das Pariser Klimaabkommen. Klimaschutz zeige am meisten Wirkung, wenn er weltweit betrieben werde. Trotz der populistischen Egoismen von Präsident Trump stünden weltweit 181 Staaten hinter dem Klimavertrag.

Der EU-Parlamentarier zeigte sich optimistisch über die Wirkung des internationalen Klimaabkommens. So habe die Weltgemeinschaft 1987 gemeinsam gehandelt, um dem wachsenden Ozonloch Herr zu werden. Das Verbot von FCKW auf globaler Ebene sei heute eine Erfolgsgeschichte. Die Ozonschicht erhole sich sichtbar.

Leinen ist davon überzeugt, dass der Klimaschutz zukünftig zu großen Umbrüchen führen wird. Wichtiges Thema der neuen Weltklimakonferenz in Polen sei der gerechte Strukturwandel. Er werde sich als Teilnehmer der Weltklimakonferenz dafür einsetzen, dass der Wandel nicht abrupt erfolge, sondern geplant vor sich gehe.

Erneuerbare Energien verringern Emissionen

In Deutschland habe vor allem der Umstieg auf Erneuerbare Energien in der Stromerzeugung viel Fortschritt gebracht. Seit 1990 seien die Emissionen hier schon um mehr als 25 Prozent gesunken.

„Unsere Heizungen betreiben wir aber noch zum Großteil mit Öl, Gas und Kohle. Im Verkehrsbereich steigen die Klimagase sogar an", kritisierte Leinen, Neben der Energiewende sei deshalb auch eine Wärme- und Verkehrswende notwendig.

Lokale Projekte wichtig für Klimaschutz

Jo Leinen hält es für erforderlich, dass die Bürgerinnen und Bürger den Klimaschutz selbst in die Hand nehmen. So zeige der klimaneutrale Bahnhof Püttlingen im Kleinen, was im Großen gelingen müsse: Den Energieverbrauch senken, Erneuerbare Energien nutzen und das Klima schonen.

Auch die Bürger-Energie-Genossenschaft Köllertal zeige die wachsende Bereitschaft vieler Menschen, sich für den Klimaschutz zu engagieren.

Mit dem Vortrag von Jo Leinen startete die „Gläserne Baustelle Bahnhof Püttlingen". Sie zeigt dessen Weg zum ersten klimaneutralen Industriedenkmal im Saarland. Die neue Veranstaltungsreihe behandelt Fragen der energetischen Sanierung, der erneuerbaren Energien und des Klimaschutzes.

Das Kulturforum Köllertal hat dieses innovative Klimaschutzprojekt gemeinsam mit dem Saarbrücker Forschungsinstitut IZES gGmbH und der Volkshochschule im Regionalverband Saarbrücker entwickelt.