Bahnhof Püttlingen wird energetisch saniert
Verein will Klimaneutralität des historischen Gebäudes erreichen
Das Land hat der Stadt Püttlingen eine Zuwendung von 148.500 Euro für die energetische Sanierung des denkmalgeschützten Kulturbahnhofs gewährt.
„Mit diesem Zuschuss können wir die energetische Sanierung des Bahnhofs Püttlingen beginnen", freute sich Clemens Sebastian, der Vorsitzende des Kulturforums Köllertal e. V. Ziel seien erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten und im CO2-Verbrauch.
„Der Verein begibt sich mit dieser Maßnahme auf den Weg zur Klimaneutralität des historischen Gebäudes", sagte Sebastian. Der Kulturbahnhof Püttlingen sei damit ein Pionierprojekt für ein klimaneutrales Denkmal.
Zustimmung von Stadtrat und Denkmalschützer
Sebastian bedankte sich bei dem Stadtrat und der Stadtverwaltung Püttlingen für die Unterstützung. Das Projekt ist auch mit der Denkmalschutzbehörde des Landes abgestimmt.
Die Zuwendung wird für folgende Investitionen gewährt: Errichtung einer CO2-neutralen Holzpellet-Heizanlage, Erneuerung der Fenster im Erdgeschoss, Dachgeschoss und Obergeschoss, Einbau eines Glas-Windfanges sowie Austausch aller halogenbetriebenen Leuchtkörper gegen energiesparende LED-Leuchtmittel.
Träger der Maßnahme ist das Kulturforum Köllertal e. V. Die Vorstandsmitglieder Thomas Müller und Christoph Schmidt sowie Reinhold Serf sind ehrenamtlich für die Umsetzung der Baumaßnahme zuständig.
Die geprüften Gesamtkosten der bewilligten Maßnahme belaufen sich auf 209.100 Euro. Der Zuschuss des Landes erfolgt aus Bundesmitteln nach dem Kommunalinvestitions-Förderungsgesetz. Der Eigenanteil der Stadt Püttlingen beträgt 27.200 Euro.
Mitwirkung von Fachleuten
Das Konzept für die energetische und denkmalgerechte Sanierung des historischen Gebäudes hat das Kulturforum Köllertal gemeinsam mit der Stadt Püttlingen seit 2015 entwickelt. Hierzu hat der Verein ein Projektteam aus Mitgliedern und externen Fachleuten gebildet. Der Architekt Pascal Carrère (Krauser Planungsgesellschaft) sowie die Fachingenieure Thomas Schneider und Michael Rauber haben mitgearbeitet.
Als Berater hat der Europaabgeordnete Jo Leinen mitgewirkt. Der Klimaexperte und ehemalige saarländische Umweltminister gehört dem Verein seit der Gründung an. Auch Wissenschaftler der Saarbrücker IZES gGmbH (Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme) waren beratend tätig.
Im Frühjahr 2017 hat der Verein einen Blower-Door-Test zur Messung der Dichtigkeit des Bahnhofsgebäudes durchgeführt. An einem kalten Wintertag ist zudem eine Gebäudethermografie erfolgt. Dadurch wurden die energetischen Handlungsfelder sehr deutlich erkennbar.
Solaranlage auf der großen Bahnsteigüberdachung
In den kommenden Jahren will der Verein weitere Schritte unternehmen, um die Klimaneutralität des Gebäudes zu erreichen. Dazu gehören der Bau einer Solaranlage auf der Bahnsteigüberdachung, die Speicherung des Solarstroms und die weitgehende Deckung des Eigenbedarfs an Strom. Zudem sollen die technischen Anlagen im Bahnhof Püttlingen energieeffizient gestaltet werden.