Solare Stromerzeugung ist klimafreundlich und rentabel
Im Online-Vortrag des Kulturforums Köllertal e.V. informierte der Referent Ralph Schmidt über den aktuellen Stand der Photovoltaik. Mehr als 300 Personen nahmen an dem Fachvortrag teil.
„Die solare Stromerzeugung im Eigenheim lohnt sich für das Klima und den eigenen Geldbeutel," betonte der Geschäftsführer der Arge Solar e. V. Ralph Schmidt. Größere Änderungen bei der Förderung für PV-Anlagen für Ein- oder Mehrfamilienhäuser sehe er derzeit auch unter der neuen Regierung nicht kommen. Insofern gebe es aktuell keinen Grund mit der Installation zu warten.
Fokus auf Eigenverbrauch
„Der zentrale Aspekt bei aktuellen PV-Anlagen ist nicht mehr die Einspeisung und die damit verbundene EEG-Vergütung, sondern die Möglichkeit, den selbst erzeugten Strom direkt im Haus zu verbrauchen," betonte Schmidt. Während derzeit der ins Netz eingespeiste Strom mit etwa 6 Cent pro Kilowattstunde vergütet werde, spare der Endverbraucher beim Eigenverbrauch rund 30 Cent pro Kilowattstunde.
„Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage wird somit maßgeblich durch die Möglichkeit des Eigenverbrauchs bestimmt," sagte Schmidt. Vor der Anschaffung sollte zunächst der eigene Stromverbrauch überprüft werden. Üblicherweise könnten ca. 30 Prozent des Stromverbrauchs durch eine PV-Anlage als direkter Eigenverbrauch abgedeckt werden. Mit einem Batteriespeicher sei es etwa doppelt so viel.
Guten Zeitpunkt für Installation nutzen
„Ideal ist eine Installation einer Solaranlage in Kombination mit sogenannten Ohnehin-Maßnahmen, wie einer neuen Dacheindeckung, einer Dachsanierung oder ähnlichen Arbeiten," erläuterte Schmidt. Aber auch ohne eine solche Ohnehin-Maßnahme empfehle er die Installation.
Denn auf 20 Jahre gerechnet sei momentan immer noch ein Gewinn durch die Installation einer Solaranlage zu erwarten. Dies stelle sich bei der Installation eines Batteriespeichers vergleichbar dar.
„Mit der Installation eines Batteriespeichers kann man aber auch noch ein paar Jahre warten. Dieser lässt sich problemlos nachrüsten," ergänzte der Dozent.
„Lassen Sie sich beraten und Referenzen zeigen. Und setzen Sie auf gute, sichere und langlebige Produkte," riet Ralph Schmidt. Beratungsangebote hierzu seien über die Landeskampagne Energieberatung Saar, die Verbraucherzentrale und auch die Arge Solar erhältlich.
Viele Fragen an den Referenten
Die Online-Veranstaltung wurde von Claus-Steffen Sebastian vom Kulturforum Köllertal e.V. moderiert. Die Teilnehmer*innen konnten ihre Fragen und Anmerkungen über die Chatfunktion einbringen. So wurde etwa gefragt, wie der aktuelle Stand bei der Entsorgung alter PV-Module ist.
„Die Entsorgung ist aktuell überhaupt kein Problem und kann kostenfrei erfolgen," antwortete Ralph Schmidt. Da die Module viele Rohstoffe enthalten und teilweise auch nach 20 Jahren noch funktionstüchtig seien, gehe er sogar eher davon aus, dass die Entsorgung perspektivisch vergütet wird.
Der Vortrag „Photovoltaik" war der 12. Vortrag in der Reihe „Gläserne Baustelle Bahnhof Püttlingen – auf dem Weg zum 1. klimaneutralen Industriedenkmal im Saarland". Dr.-Ing. Christoph Schmidt, verantwortliches Vorstandsmitglied für die Veranstaltungsreihe zeigte sich erfreut: „Wir sind begeistert von der großen Resonanz auf die Veranstaltung." Mitveranstalter sind das Saarbrücker Energieforschungsinstitut IZES gGmbH und die Volkshochschule des Regionalverbandes Saarbrücken.