Bahnhof Püttlingen wurde energetisch saniert

Wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität
Der Püttlinger Stadtrat hat sich bei einem Ortstermin ein Bild von den Maßnahmen gemacht, die im Rahmen der energetischen Sanierung des denkmalgeschützten Püttlinger Bahnhofensembles erfolgt sind.

„Als letzte Baumaßnahme haben wir im Frühjahr die Beleuchtung auf LED umgestellt. Dazu mussten auch Decken gespachtelt und Räume neu gestrichen werden. Da durch Corona der Kulturbetrieb untersagt war, hatten die Handwerker freie Bahn", berichtete Clemens Sebastian, der Vorsitzende des Kulturforum Köllertal beim Rundgang den Mitgliedern des Stadtrates.

„Mit den Bauarbeiten haben wir im Frühjahr 2018 begonnen. Alle Maßnahmen wurden mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt", sagte Sebastian. Er dankte dem Stadtrat, dass er das Projekt aus Mitteln des Bundes und der Stadt Püttlingen gefördert hat.

Ein Windfang mit historischem Kugelpoller

Zunächst wurde der Zugang zur Gaststätte mit einem vorgelagerten Windfang ausgestattet. Dieser wurde innerhalb des vorgelagerten Vordachbereichs errichtet. Das Türelement wurde unterhalb der vorhandenen Deckenschalung so platziert, dass der historische Kugelpoller aus Sandstein an Ort und Stelle verbleiben konnte. Die Verglasung in den offenen Fensterbereichen sowie die Türanlage erfolgte nahezu rahmenlos.

Die Außenhülle des Bahnhofsgebäudes wurde energetisch im Bereich der Fenster und Türen verbessert. So wurden die innenliegenden Gläser der Kastenfenster im Erdgeschoss gegen neue Gläser den heutigen Anforderungen entsprechend ausgetauscht. Die Dichtungen dieser Fenster wurden ebenfalls ausgetauscht. Die im Bestand vorhandenen historischen Ausgangstüren wurden mit neuen Falzdichtungen versehen und zusätzlich mit Bodenabsenkdichtungen ertüchtigt.

Eine Pelletheizung in der Bahnsteigunterführung

Die neue Pelletheizung wurde in der ehemaligen Bahnsteigunterführung errichtet. Sie wurde mittels eines kleinen Leitungsgrabens zwischen Unterführung und Heizungskeller in den Heizkreislauf des Bahnhofs eingebunden. Bei dem Rundgang erläuterte Diplom-Ingenieur Thomas Schneider, der die Heizung geplant und für den Einbau verantwortlich war, wie die Pelletheizung funktioniert.

Die Bruttobaukosten der Sanierungsmaßnahme wurden vom Land mit 209.000 Euro festgelegt. Der Zuschuss aus Bundesmitteln beträgt 148.500 Euro. Die Stadt Püttlingen übernimmt vom kommunalen Eigenanteil einen Betrag von 16.500 Euro und das Kulturforum Köllertal einen Betrag von 10.700 Euro. Der Verein übernimmt auch die Mehrwertsteuer, da er vorsteuerabzugsberechtigt ist.

Eine Solaranlage auf dem Bahnsteigdach

„Unser gemeinnütziger Verein hat 2018 das Projekt „Gläserne Baustelle Bahnhof Püttlingen" gestartet. Bis 2023 soll der Kulturbahnhof zum ersten klimaneutralen Industriedenkmal im Saarland werden", sagte Clemens Sebastian. Die energetische Sanierung sei ein großer Schritt auf diesem Weg.

Im zweiten Bauabschnitt werde, so Sebastian, eine Solaranlage auf der Bahnsteigüberdachung mit Stromspeicherung für den Eigenverbrauch errichtet.

Im letzten Bauabschnitt soll dann der Stromverbrauch durch Modernisierung und Optimierung der technischen Anlagen reduziert werden. Zudem ist vorgesehen, den Bahnhof mit der Stückguthalle als Veranstaltungszentrum auszubauen.